Öffnungszeiten
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(nur Bürgerbüro)

Rustington – Partner­stadt seit 2002

Die Geschichte Rustingtons

Der Name Rustington taucht im Reichs­grundbuch von 1086 als solcher nicht auf, obwohl der Ort damals schon existierte. Er bildete damals zusammen mit Poling und West Preston die Ortschaft Nonnemistre.

Rustington bekam seinen Namen vermutlich während der sächsischen Besatzung des Gebietes, als die Grafschaft Sussex ihren Namen von den Südsachsen abgeleitet hat.

Rustington wurde fortlaufend besiedelt schon vor der Bronzezeit, was zweifellos belegt ist durch die archäo­lo­gi­schen Funde, die man im Ort gemacht hat.
Die neuesten archäo­lo­gi­schen Funde waren 1986/87. Dabei wurde bewiesen, dass sich Siedler schon viel früher nieder­ge­lassen hatten, als man vorher aufgrund der gefundenen Gebrauchs­ge­gen­stände angenommen hatte.

Die Haupt­be­schäf­tigung war bis ungefähr in die Mitte des 19. Jahrhun­derts der Ackerbau/Landwirt­schaft, als verschiedene Faktoren einen Wechsel brachten.
Das schloss die Mecha­ni­sierung der Landwirt­schaft ein, den Eisen­bahnbau in der Gegend, den Tod des letzten Lehnsherren, die Eröffnung des ersten Geschäfts in der Sea Lane und den Bau und die Eröffnung der ersten Dorfschule im Jahr 1859.
Drei oder vier Ziegeleien wurden in Betrieb genommen, um die Nachfrage zu befriedigen, die aufgrund der Fortent­wicklung des Dorfes bestand. Gleich­zeitig entstanden ungefähr ein Dutzend Garten­bau­be­triebe, die – außer dass sie die Arbeitgeber von vielen Menschen waren – die Bedürfnisse des ganzen Dorfes und der Worthing-Gegend erfüllten.
All diese Entwick­lungen bahnten den Weg zu dem Bild von Rustington, wie wir es heute kennen.
1891 lebten 342 Bewohner in 75 Häusern im Dorf, 1901 waren es 616 und im Jahr 2000 ca. 13.000 Einwohner.

Rustington Heute

Rustington ist eine sehr belebte Gemeinde. Sie hat ein großes Shopping-Center mit einer Vielzahl von Geschäften, Restaurants und Büroräumen. Vor einiger Zeit wurden weitrei­chende Umbau­maß­nahmen an dem Shopping-Center durch­ge­führt. So wurden Grünflächen und Blumenbeete angelegt und Bürger­steige gepflastert, was vor allem den Anwohnern und Besuchern zugute kommt.
Das Neben­ein­ander von Neu und Alt macht den Charme Rustingtons aus - auf der einen Seite die mit Stroh gedeckten Landhäuser und auf der anderen Seite moderne Wohnhäuser, die von Grünanlagen, Bäumen und Sträuchern umgeben sind.

Rustington liegt direkt am Meer. Der schöne Strand lädt bei Ebbe zum Sonnenbaden ein und ist ideal für Kinder. Weiterhin gibt es die Möglich­keiten zum Segeln, zum Hochsee­angeln, zum Reiten am Strand und weiteren Wasser­sport­arten.
Eine große Attraktion ist die weitläufige Rasenfläche entlang des Meers, wo Einwohner und Besucher gleicher­maßen entspannen können.

Der Rat von Rustington besteht aus 16 Mitgliedern, an dessen Spitze steht Mike Warrington. Der Rat tagt i. d. R. einmal monatlich. Die Ratsmit­glieder haben verschiedene Berufe und kommen aus den unter­schied­lichen Gesell­schafts­schichten. Sie bringen ihre Erfahrungen in die ehren­amt­liche Arbeit ein.
Sechs Komitees sind für die verschie­densten Aufgaben verant­wortlich. So gibt es auch ein Partner­schafts­ko­mitee, dessen Vorsitz Don Rogers innehat.
Die Komitees berichten der Ratsver­sammlung.

Sekretärin des Rates ist Carole Ward; sie arbeitet zusammen mit drei Bürokräften, zwei in Vollzeit­be­schäf­tigung, eine in Teilzeit­be­schäf­tigung.
Weiterhin sind ein Hausmeister, zwei Gärtner und eine sog. school-crossing-Person tätig, also Schüler­lotsen, deren Aufgaben ehren­amtlich von Müttern übernommen werden.

Im Vergleich zu einer deutschen Kommune sind die Zustän­dig­keiten in Rustington unter­schiedlich geregelt. Die Verant­wort­lich­keiten in Rustington umfassen Grund­stücks­ver­teilung, Bus-Unterstände, Aufstellung von Busfahr­preis­ent­würfen (Busse in Konzession), Verbre­chens­ver­hin­derung, Fußweg­be­leuchtung, Beobach­tungen von Planungs­an­wen­dungen, Jugend­vor­sorge, öffentliche Sitzge­le­gen­heiten, Schüler­lotsen, Kriegs­denk­mäler, der Woodlands Center und das Woodlands Park-Sport­ge­lände.
Zuschüsse werden, je nach Bedarf, für eine Vielzahl von lokalen Gemein­schafts­gruppen und -organi­sa­tionen zuerkannt.

Den Anstoß zur Gründung einer Partner­schaft zwischen Künzell und Rustington kam von Michelle Hartmann, einer Engländerin, die in Künzell lebt.

Im November 2002 reisten Bürger­meister Hermann Brück mit Mitgliedern des Partner­schafts­ko­mitees sowie dem Vorsit­zenden der Gemein­de­ver­tretung, Walter Harengel, mit weiteren Mandats­trägern nach Rustington, um die Partner­schafts­ur­kunde des Rates der Gemeinde Rustington entge­gen­zu­nehmen.
Die Künzeller Delegation war privat bei Familien in Rustington unter­ge­bracht. Der Besuch war geprägt von einer herzlichen und aufge­schlos­senen Atmosphäre.

Im März war eine Delegation aus Rustington nach Künzell gekommen, um die Partner­schaft zu besiegeln.
Bei einem feierlichen Festakt am 22. März 2003 im Rathaussaal überreichte Bürger­meister Brück für die Gemeinde Künzell die offizielle Urkunde.

Seit dieser Zeit erfolgen regelmäßig gegen­seitige Besuche in den Partner­städten.

In 2016 erlebten Mitglieder des Künzeller Partner­schafts­ko­mitees inter­es­sante Tage mit reich­hal­tigem Programm und aufschluss­reichen Gesprächen bei ihrem fünftägigen Besuch der englischen Partner­stadt Rustington in Südengland.

Erstmals dabei war Bürger­meister Timo Zentgraf, der viele neue Eindrücke sammeln konnte.​Große Herzlichkeit und das Bestreben, den deutschen Gästen den Aufenthalt sehr angenehm zu gestalten, war an allen Tagen zu spüren. Das kurzweilige Programm startete mit einem „offiziellen Empfang“ durch die Gemein­de­ver­waltung mit der Vorsit­zenden des Gemein­de­rates Alison Cooper sowie der Vorsit­zenden des Partner­schafts komitees Gina Ali.

Tags darauf stellten die politischen Vertreter für das Land/Regie­rungs­bezirk Graham Tyler, für den Landkreis Dr. James Walsh und die Stadt Rustington Jamie Bennett  die wichtigsten Daten und Fakten vor, wobei insbe­sondere auf die jeweilige Aufga­ben­zu­teilung eingegangen wurde. Die Städte und Gemeinden in England besitzen bei weitem nicht die Rechte der kommunalen Selbst­ver­waltung wie in Deutschland. Die meisten Aufgaben werden überge­ordnet gesteuert.

Der Schulleiter der Floren­berg­schule, Gerhard Renner, freute sich ganz besonders, als er im Anschluss Nick White begrüßen konnte. Er ist der Rektor der „North Lane Community Primary School“, der Grundschule von Rustington. Beide Schulen stehen seit längerem in Kontakt. Eine der Gäste, Vera Schneider, blieb gleich in der Schule. Sie wird dort  - nach vorheriger Absprache -bis Ende Juli ein freiwil­liges Praktikum ableisten. Sehr interessant war auch der Besuch des „Alding­bourne Country Centre“. Die Institution ist ein Stück weit vergleichbar beispiels­weise mit unserem „Antonius“-Netzwerk Mensch“. Die Einrichtung wurde 1978 von drei Eltern gegründet, die nach der Schul­aus­bildung vergeblich einen Arbeits­platz für deren lernbe­hin­derte Söhne suchten. Ziel der Einrichtung ist es, Menschen mit Behin­de­rungen zu helfen, vollwertige und aktive Menschen zu werden. Mit Unter­stützung vieler ehren­amt­licher Helfer werden beispiels­weise Möbel restauriert, eine Gärtnerei betrieben, Werbe­ar­tikel für den Verkaufsshop hergestellt, Pferde­decken gewaschen und repariert, Autos gewaschen, eine Cafeteria und ein kleiner Tierpark inklusive Falkner-Show geboten.

Außer­ge­wöhnlich war der Besuch von „St. Mary´s House“. Außer­ge­wöhnlich deswegen, weil das Haus voll ausge­stattet war, als wäre es bewohnt und nichts war für den Besucher abgesperrt oder durfte nicht berührt werden. Das Haus ist eines der ältesten und schönsten Fachwerk­häuser in Großbri­tannien. Das Fundament reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Das heutige Haus wurde etwa 1470 wieder aufgebaut. Königin Elizabeth I und König Charles II waren in der Vergan­genheit ebenfalls dort zu Gast.

Englischen Wein konnten die Gäste am vorletzten Tag bei einer Besich­tigung von Denbies in Dorking probieren. Denbies, erst im Jahr 1986 gegründet, ist einer der größten Weinpro­du­zenten in Großbri­tannien. Deren Wein konkurriert inzwischen auf inter­na­tio­naler Ebene und schon mehrere Produkte wurden ausge­zeichnet, zuletzt gab es inter­na­tio­nales Gold für Denbies Edle Ernte Dessertwein. Aber alles ist Geschmacks­sache.

Den Abschluss des Besuchs­pro­gramms bildete eine spannende „Shuff­le­board-Meister­schaft“. In die Endrunde gelangten eine englische und eine deutsche Mannschaft, doch letzt­endlich setzte sich Erfahrung vor Glück und so gewann Rustington. Im kommenden Jahr soll wieder ein Gegenbesuch auf Künzeller Boden stattfinden.

Wenn Sie mehr über unsere Partner­stadt Rustington erfahren möchten, erhalten Sie Infor­ma­tionen unter folgender Adresse: www.​rustingtonpc.​org.